Stärken bei Mitarbeitern erkennen und fördern
von Alexandra Loeffner
Stärken fördern, statt Schwächen verbessern
Machen Sie Stärken zum Thema
Circa 2/3 aller Menschen kennen ihre eigenen Stärken nicht. Umso wertvoller ist es, wenn die Führungskraft die Stärken ihrer Mitarbeiter erkennt und zurückmeldet. Doch dafür müssen Sie, als Führungskraft, erst einmal Stärken kennen und erkennen. Glücklicherweise gibt es Stärken-Modelle, die dabei behilflich sind. In der Positiven Psychologie ist das wissenschaftlich fundierte VIA-Modell der 24 Charakterstärken weit verbreitet. Die 24 Stärken sind kontextunabhängig und ein Test, mit dem Sie und Ihre Mitarbeiter Ihre Stärken ermitteln können, ist online kostenlos verfügbar, z.B. unter www.charakterstaerken.org. Im Organisationskontext ist außerdem der Gallup StrengthsFinder bekannt. Die Gallup-Stärken beziehen sich auf den Arbeitskontext und der Test ist kostenpflichtig.
Erkennen Sie die Stärken Ihrer Mitarbeiter
Machen Sie sich mit einem Modell vertraut, lernen Sie Ihre eigenen Stärken kennen und setzen Sie diese im Arbeitsalltag mehr ein. Wenn Sie Ihr Stärkenvokabular erweitert haben, achten Sie in Zukunft mehr darauf, welche Stärken Ihre Mitarbeiter zeigen. Dann ist der Weg nicht mehr weit, dass Sie Ihren Mitarbeitern Ihre Stärken gezielt feedbacken können. Achten Sie in Mitarbeitergesprächen bewusst darauf, mit dem Mitarbeiter über seine Stärken in den Dialog zu gehen. Interessant ist hier nicht nur, welche Stärken Sie beobachtet haben und welche Stärken der Mitarbeiter in sich selber sieht, sondern auch, ob es ihm möglich ist, seine Stärken im täglichen Arbeitsalltag zu nutzen. Studien haben gezeigt, dass Mitarbeiter, die ihre Stärken regelmäßig für ihre Arbeitsaufgaben einsetzen können, ihre Arbeit eher als Berufung empfinden. Mit der Anzahl der eingesetzten Stärken steigt auch die Arbeitszufriedenheit. Manager mit Topleistung wählen ihre Mitarbeiter gezielt nach Stärken aus und setzen sie für passende Projekte und Aufgabenbereiche ein. Mit einer Stärkenorientierung fördert man nicht nur die Leistungsfähigkeit, sondern auch die Zufriedenheit und Bindung zum Arbeitgeber.
Unterscheiden Sie zwischen Stärken und erlerntem Verhalten
Bei der Förderung von Stärken und dem Fit von Mitarbeiter-Stärken und Aufgaben gibt es einen wichtigen Punkt zu beachten: Ist es wirklich eine Stärke oder ein erlerntes Verhalten? Denn auch wenn erlerntes Verhalten sich leicht als Stärke tarnen kann, macht es doch einen großen Unterscheid. Der Einsatz von Stärken energetisiert uns, macht uns Spaß und führt zu Zufriedenheit. Der Einsatz von erlerntem Verhalten hingegen ist für uns kraftraubend und anstrengend, auch wenn wir gute Leistungen erbringen. Als Führungskraft sollte man sich diesem Unterschied bewusst sein und ihn beachten. Denn ein Mitarbeiter, der gute Leistungen bringt, aber nur durch den Einsatz von erlerntem Verhalten, wird auf Dauer unzufrieden werden und seine Leistung wird abnehmen. Ein Mitarbeiter hingegen, der seine Stärken nutzen kann, wird zufrieden sein, sich weiterentwickeln und seine Leistung vielleicht sogar noch steigern.
Die Teamstärken nutzen
In einem Unternehmen ist es normal, dass Mitarbeiter in Teams zusammenarbeiten und gemeinsam Projekte angehen. Es macht bereits einen großen Unterschied, wenn jeder Mitarbeiter seine Stärken kennt und die Führungskräfte diese ebenfalls im Fokus haben. Doch auch die Interaktion der verschiedenen Stärken ist interessant und kann ein Projekt oder eine Abteilung unterstützen oder lahmlegen. Es lohnt sich, sich mit dem Team Zeit zu nehmen, Bewusstheit über die Stärken von Kollegen und Teammitgliedern zu schaffen und zu reflektieren, welche Stärken viel und wenig vertreten sind, wo Stärken sich gut ergänzen und wo es eventuell Konfliktpotential gibt. Die Beschäftigung mit den Team-Stärken kann eine ganz neue Sicht auf Kollegen und einen stärkeren Zusammenhalt mit sich bringen. Auch bei der Auswahl neuer Mitarbeiter ist die Stärkenpassung ein wichtiger Aspekt, der beachtet werden sollte.
Sie merken, Stärken sind in vielerlei Hinsicht ein beachtenswertes Thema. Starten Sie bei sich selber und bringen Sie die Stärkenorientierung dann mit in Ihre Arbeit, in Gespräche und ins Team. Es wird sich auszahlen, in Zufriedenheit, Engagement und Leistung.
Positive Psychologie im Führungsalltag
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