Emotionen im Business-Alltag
von Katharina Lipok
„Wer führen will muss lernen, Emotionen zu produzieren“ - Rupert Lay
Innere Spannungen als wertvolle Ressource nutzen
Es gibt Hinweise darauf, dass gerade emotionale Intelligenz von Managern entscheidend für wirtschaftlichen Erfolg von Unternehmen ist. Unter emotionaler Intelligenz versteht man dabei die Fähigkeit eigene und fremde Gefühle wahrzunehmen, zu verstehen und zu beeinflussen. Gefühle und Emotionen sind demnach zunächst neutral und wertungsfrei. Sie sind einfach Informationen, die wir innerlich wahrnehmen und dann entsprechend verarbeiten. Erst in unserer inneren Verarbeitung auf Basis unserer internen Muster erhalten sie eine Wertung wie „negativ“, hilfreich, o.ä.
Emotionen aus wichtige Impulsgeber
Dieses Wissen können wir uns auch im Business-Alltag zu Nutze machen, indem wir in einem ersten Schritt einfach wahrnehmen, welche Spannungen innerlich auftauchen: Dabei werden Spannungen nicht als negativ verstanden, sondern vielmehr als neutrale Impuls, als eine Idee zur Verbesserung einer Situation. Wenn es uns möglich wird, diese Fülle an Informationen zu nutzen, dann können wir hier auf ein ganz großes Repertoire an neuen Ideen zurückgreifen. Spannungsbasiertes Arbeiten funktioniert nach diesem Prinzip: innere Impulse werden wahrgenommen, als Ideen aufgegriffen, natürlich auch abgewogen und dann mit einem nächsten Schritt versehen, um in die Richtung der Verbesserung zu gelangen.
Der Bereich des Konfliktmanagements ist es ebenfalls äußerst wichtig, auf Emotionen zu achten. Gerade negative Emotionen liefern uns Informationen, ob bestimmte Grenzen überschritten worden sind, ob wir Angst vor dem Verlust einer für uns wichtigen Sache oder einem Wert haben, o.ä. In der gewaltfreien Kommunikation versuchen die Gesprächspartner die Gefühle ohne Interpretation zu benennen und so zu erklären, was das Beobachtete emotional in der jeweiligen Person ausgelöst hat. Interpretationen werden dabei vermieden, sondern vielmehr auf die eigenen Bedürfnisse fokussiert.
Hier wird bereits deutlich, dass alle Arten von Emotionen eine wichtige Ressource für uns sind. Die Herausforderung liegt in der Art der Wahrnehmung und Verarbeitung unserer Gefühle. Damit dies positiv gelingt, ist es wichtig, dass wir einen gewissen Abstand zu unseren Emotionen aufzubauen, oder wie Viktor Frankl sagte: „Zwischen Reiz und Reaktion liegt ein Raum. In diesem Raum liegt unsere Macht zur Wahl unserer Reaktion. In unserer Reaktion liegen unsere Entwicklung und unsere Freiheit.“
Emotionen und sozialen Beziehungen
In all unseren Beziehungen spielen Emotionen eine wichtige Rolle und sind für uns lebensnotwendig. Dabei ist dieses Feld in keinster Weise auf das Privatleben beschränkt. Viele Arbeitnehmer geben an, dass sie ihren aktuellen Beruf ausüben, da sie so auch soziale Kontakte pflegen und dass eine gute Beziehung zu Kolleg:innen ausschlaggebend und sehr wichtig ist (z.B: PronovaBKK-Studie, 2020). Die sozialen Beziehungen beeinflussen unser eigenes Wohlbefinden und unsere mentale Gesundheit – sowohl in positiver als auch in negativer Richtung. Gerade auch mit diesem Wissen sind Führungskräfte gefragt, den Aspekten soziale Beziehungen und Emotionen Aufmerksamkeit zu schenken.
Wie kann es weitergehen?
Umgang mit Emotionen wird ein eindeutiger Erfolgsfaktor für Ihr Unternehmen, der nicht zu unterschätzen ist. Wenn Sie nun tiefer in das Thema eintauchen möchten und Emotionen als Erfolgsfaktor in Ihren Unternehmensalltag integrieren wollen, dann empfehle ich Ihnen den Workshop Emotionen im Business-Alltag oder besuchen Sie die Sommerakademie 2022, bei der es neben vielen anderen wertvollen Impulsen für Führungskräfte auch einen Workshop und Coaching-Angebote zu dem hier vorgestellten Thema geben wird.
Ich freue mich auf Sie! Viele Grüße, Katharina Lipok
Wenn Sie darüber hinaus individuelle Fragestellungen haben, melden Sie sich bitte gerne Kontakt.
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